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Shooting mit Lea

Lea ist der Grund, warum es nach längerer Pause wieder an der Zeit ist, einen Blogbeitrag zu schreiben. Heute möchte ich Euch über die Entstehung der tollen Fashion- und Portraitaufnahmen mit Lea berichten.

Über eine befreundete Hobby- Fotografin, deren Homepage bald online geht, lernte ich das erfahrene und gut gelaunte Modell kennen. Wir vereinbarten einen Treffpunkt in Sankt Augustin und trafen uns am frühen Abend am vereinbarten Aufnahmeort. Als Kulisse wählten wir den von uns an einem der Vortage ausgewählten Stapel runder Heuballen, die mit einer Plane überzogen waren.

Es war auch das erste Mal, dass ich mich ohne Anleitung eines erfahrenen Fotografen traute, außerhalb eines Workshops mit einem erfahrenen Modell zu arbeiten. Bislang traute ich mich mangels herzeigbarer Ergebnisse in der Peoplefotografie nicht ein Modell zu kontaktieren und um Aufnahmen zu bitten.

Die befreundete Fotografin und ich hatten uns bereits zuvor ein paar Aufnahmesituationen, sowie die Kleidung als auch die passende Schminke überlegt und diese mit dem Modell per E-Mail vorbesprochen.

Zu meiner Überraschung gab es am Set ein paar Gläser, eine Flasche Hugo und Mineralwasser, für das leibliche Wohl war gesorgt. Nach ein paar Einstellungen an der Kamera begann auch schon das Shooting und da Lea bereits viel Erfahrung im Posing mitbrachte, konnte ich mich auf das eigentliche Shooting konzentrieren.

Wir arbeiteten bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich mit ‚available light‘ und einem silbernen Reflektor als Aufheller. In einigen Positionen diente dieser Aufheller wiederum als Diffusor (ohne Überzug) um das steil einfallende Sonnen- bzw. Gegenlicht abzumildern.

Ich arbeitete mit einer 50mm und einer 85mm Festbrennweite, wobei ich mit der 50mm Festbrennweite deutlich besser zurechtkam. Dies lag unter anderem daran, dass ich mit dem 50mm Objektiv bereits deutlich öfter gearbeitet hatte und lieber aus der Nahdistanz mit dem nötigen Respektabstand zum Modell arbeite.

Durch die angenehme und beruhigende Art des Modells fühlte ich mich sehr wohl und ich probierte Aufnahmen von vielen verschiedenen Positionen. Am meisten Spaß machten mir die Aufnahmen, welche ich von oben am Heuballen liegend machte.

Die zweite Fotografin und ich tauschten uns regelmäßig aus und so konnte ich mich einerseits erholen und anderseits deren Herangehensweise beobachten und daraus lernen.

Da die Stimmung am Set super war, setze ich mein Smartphone als Musikplayer ein und wir hörten zum Wohlgefallen von Lea harte Riffs von ‚System of a Down‘, ‚Soulfy‘ und anderer Gruppen.

Als förderlich erwiesen sich in diesem Shooting die folgenden Rahmenbedingungen:

  • Wir hatten uns bereits im Vorfeld mit dem Modell über unsere Wünsche ausgetauscht
  • Mit meiner befreundeten Hobby Fotografin besuchte ich bereits zuvor die geplante Location und wir konnten uns ausführlich mit den dort herrschenden Lichtverhältnissen auseinandersetzen
  • Wir konnten die gute Stimmung durch Wasser, eine Flasche Hugo 😉 und gute Musik fördern
  • Ich nehme immer weniger Equipment mit zum Shooting, dieser Purismus lässt mich stärker auf die Szenerie fokussieren und lenkt mich nicht mit technischen Spielereien vom eigentlichen Geschehen ab.

Mit einem Schwarz-Weiß Foto von Lea in welchem ich ein wenig von meinem großen Vorbild Peter Lindbergh abgeschaut hatte erfüllte ich mir einen kleinen Wunschtraum und zugleich habe ich jetzt weniger Berührungsangst zur Peoplefotografie.

Da mir die Arbeit mit Lea sehr viel Spaß gemacht hat, möchte ich auch gerne Werbung für die Arbeit von Lea machen. Schaut Euch doch einfach mal die Sedcard von Lea an.

http://www.kr-models.de/de/model_Lea_id6057

Träumt Eure Träume!

Euer Gerhard

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Rezension: Die Bildlooks der Profis – Kreative Bildstile mit Photoshop und Lightroom

Die Bildlooks der Profis
Kreative Bildstile mit Photoshop und Lightroom

Heute möchte ich Euch über ein Buch schreiben welches ich vor etwa zwei Wochen gekauft hatte.
Bis zum Kauf dieses Buches hatte ich in den wenigsten Fällen bei meinen Bildern einen Bildlook verwendet. Ich kannte auch nicht die Rezepte wie ein guter Bildlook generiert wird.

Via eines Youtube Videos wurde ich auf das neu im Rheinwerk Verlag erschienene Buch
‚Die Bildlooks der Profis‘  von DOMQUICHOTTE aufmerksam und die Eindrücke beim durchblättern der ersten Buchseiten überzeugte mich zum Kauf.

Mit dem Softcover Buch erhält man kostenlos zahlreiche Beispielbilder, Presets und Texturen die im Buch abgebildet sind. Viele der enthaltenen Bildlooks lassen sich unmittelbar und ohne Probleme auch auf die eigenen Bilder anwenden, man darf allerdings nicht die Erwartung haben, dass alle Bildlooks auf allen Bildern immer gleich wirken.
Mit der im Buch enthaltenen Bildlook Galerie kann das Buch prima als Nachschlagewerk für die Suche nach dem geeigneten Bildlooks für die eigenen Bilder verwendet werden.

Am Anfang des Buchs geht der Autor gezielt auf Leser ein, die sich noch nicht viel oder gar nicht mit dem Zusammenspiel und Wirken von Farben beschäftigt haben. Auch auf zahlreiche Bildbearbeitungs- Grundlagentechniken und deren Verwendung wird gezielt und unkompliziert eingegangen.

Ich habe auch einige Punkte die mir am Buch weniger gefallen. So wird auf Seite siebzig im Buch beschrieben, dass man anstelle der Adobe Lightroom Bearbeitung auch das Adobe Photoshop Raw Plugin verwenden könnte. Dieser Aussage stimme ich prinzipiell zu, doch auf die downloadbaren Beispielbilder im JPEG Format lässt sich diese Vorgehensweise aus meiner Sicht nicht anwenden.

Auf zahlreichen Seiten im Buch (vgl. Seite 95,97,119 etc.) wird auf die Verwendung von Ein- und Ausgabewerten der Gratiationskurven in Adobe Lightroom hingewiesen. Bei der von mir verwendeten Lightroom Version 4.0 ist dies leider nicht möglich. Aus diesem Grund muss ich die Korrektur der Gratiationskurve via Wertevorgabe immer via Adobe Photoshop CS6 vornehmen und zwischen Photoshop und Lightroom hin und herwechseln.

Ich erwarte nicht, dass Bücher zur Bildbearbeitung auf alle verwendeten Softwareversionen eingehen und damit Abwärtskompatibel sind. Ich erwarte mir von einem Buch, dass auf die im Buch verwendete Softwareversion hingewiesen wird.

Mir gefielen am Buch noch zwei Punkte die ich zum Abschluss des Buches herausstellen möchte:

1.) Der Autor DOMQUICHOTTE ist selbst ein sehr bekannter Photoshop Profi der weltweit mit zahlreichen bekannten Fashion Labels und Fotografen zusammenarbeitet und weiß von was er spricht. Die Bildlooks sind aktuell und das Buch lässt sich als Inspiration zur Erarbeitung von eigenen Bildlooks verwenden.

2.) Überzeugt hat mich auch die hohe Anzahl der dargestellten und erklärten Bildlooks zu den Kategorien Portrait, Beauty, Editorial, Commercial, Fashion, Outdoor, Hochzeit,1920er, Hippie,Low Key, Teilakt,Voyeur und last but not least Effekte.

Insgesamt ist dem Rheinwerk Verlag in der Zusammenarbeit mit DOMQUICHOTTE ein guter Wurf gelungen und ich möchte Euch dieses Buch weiterempfehlen.

Bei dem ersten Bild im Anhang habe ich meine Frau fotografiert und den Bildlook ‚Praline‘ verwendet. Wirklich cooles Ergebnis!

Stay tuned!
Euer Gerhard

Autor: DOMQUICHOTTE
Verlag: Rheinwerk
Titel: Die Bildlooks der Profis – Kreative Bildstile mit Photoshop und Lightroom
ISBN: 978-3-8362-3739-0

Hana Posch

Hana Posch

Die Bildlooks der Profis

Die Bildlooks der Profis

Paar Shooting

Kürzlich durfte ich bei einem nachmittäglichen Shooting meinen Nachbarn und dessen Freundin vor die Linse nehmen. Vielmehr, mein Nachbar Simon hat das Logo dieses Blogs gestaltet und aus diesem Grund hatte ich versprochen ein paar tolle Bilder von Ihm und seiner Freundin zu fotografieren.

Als erstes machten wir uns auf die Suche nach einer geeigneten Location und hatten nach kurzer Überlegung ein abgeerntetes Weizenfeld in der Nähe des Bonner Golfplatzes ausgewählt. Die erdigen und zugleich warmen Töne des Weizenfeldes unterstrichen die Ruhe des Ortes und gleichzeitig die Bodenständigkeit des jungen Paares.

Ganz in der Nähe des Weizenfeldes konnten wir eine Parkbank als weitere Location für unser Paar Shooting verwenden.

Am Anfang des Shootings war ich auf Grund eines technischen Problems mit meinem Aufsteckblitz ein wenig nervös, aber je mehr ich auf das Equipment verzichtete desto lockerer wurde ich. Die ungezwungene Arbeit mit dem Pärchen machte viel Spaß, wir konnten gemeinsam Ideen entwickeln und ausprobieren.

Bei diesem Shooting legte ich sehr viel Wert auf die Haltung der Hände, für mich sind die Hände ein Symbol der Verbunden- und Vertrautheit. Ich bewundere immer und immer wieder die tollen Bilder des weltberühmten Porträtfotografen Yousuf Karsh.
Yousuf Karsh legte sehr viel Wert auf die Betonung der Hände und gehört definitiv zu meinen ganz großen Vorbildern.

Nach dem Shooting wählte ich gemeinsam mit Simon und seiner Freundin die besten Bildern aus und entwickelte diese sehr warm. Ich bin ein wenig Stolz auf die Bilder, hatte ich doch lange großen Respekt vor der People Fotografie, jetzt machts mir mehr und mehr Spaß.

Ich wünsche ebenfalls viel Spaß bei Euren Aufnahmen, was auch immer Ihr fotografiert!

Stay tuned,

Euer Gerhard

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Harald Schmitt – kein Komiker

Gewiss, fast jeder von meinen Lesern kennt den Late Night Talker, Komiker und Entertainer Harald Schmidt. Doch wer von Euch kannte bis heute Harald Schmitt?
Harald Schmidt und Harald Schmitt sind sogar gemeinsam auf einem Foto verewigt, aber beide haben bzw. hatten einen völlig unterschiedlichen Beruf.

Der am 02. März 1948 in Hausen bei Mayen geborene Harald Schmitt zählt wohl zu den profiliertesten internationalen Reportagefotografen der sechs mal den World Press Award erhielt.

Im Jahr 1976 gewann Schmitt beim World Press Award den ersten Preis in der Kategorie ‚Portrait‘ für die Aufnahme von ‚Indira Gandhi‘. Schmitt arbeitete 33 Jahre für das deutsche Nachrichtenmagazin ‚Stern‘.

Ich bin mir sicher, dass viele von Euch schon einmal ein Foto von Harald Schmitt gesehen haben, aber die wenigsten von Euch können es ihm zuordnen oder kennen gar sein Buch:

Auf den Punkt – 33 Jahre als Fotoreporter für den stern

Auf dieses Buch bin ich kürzlich gestoßen als ich auf der Suche nach einem Buch über Fotoreportage war.

Harald Schmitt beschreibt in diesem dreihundertdrei Seiten starken Bildband, wie die von Ihm bekanntesten und eindrucksvollsten Fotoreportagen entstanden sind. Es ist erstaunlich welche Akribie in der Vorbereitung für diese Reportagen erforderlich war.

Es beeindruckt mich welche Passion Harald Schmitt auf sich nehmen musste um die Leser des Sterns solch tolle Geschichten mit seinen Bildern erzählen konnte. Mir war nicht bewusst, welcher Aufwand für eine gute Fotoreportage getrieben werden muss und wie viel Beobachtungsgabe, Geduld und Ausdauer die Grundvoraussetzungen für ein wirklich gutes Bild vonnöten sind.

Mir persönlich gefällt das Portrait von Jassir Arafat am besten. Für dieses Portrait erhielt Harald Schmitt den dritten Platz in der Kategorie ‚Portait‘ beim World Press Award im Jahr 1975.

Mir gefällt:

  • Der Bildaufbau, Bildschnitt (Arafat im rechten unteren Bildeck, die Siegerpose diagonal über zwei drittel des Bildes
  • Das Hochformat, welches den gewählten Bildaufbau überhaupt erst möglich machte

Das schlichte Schwarz/Weiß dieses Fotos unterstreicht die Bildaussage und ist für mich der Baustein welcher das Bild vollkommen macht.

Ich empfehle Euch das im Addison-Wesley Verlag erschienen Buch und den Besuch von Harald Schmitts Internetauftritt.

Stay tuned
Euer Gerhard

ISBN: 978-3-8273-3026-0
Internetauftriff: www.harald-schmitt.com

33 Jahre Fotoreporter für den stern

Zenit 12 XP, Auf den Punkt – 33 Jahre Fotoreporter für den stern

sich Zeit lassen

Kürzlich hatte ich darüber geschrieben, dass es Sinn macht, manche Bilder einfach einmal liegen und wirken zu lassen, bevor man diese bearbeitet und veröffentlicht. Heute sah ich ein Schwarz/Weiß Bild eines Fotografen und hatte sofort mein eigenes Motiv, welches ich noch nicht entwickelt hatte in diesem Stil vor meinem geistigen Auge.

Das Bild lag jetzt fast ein Jahr unbearbeitet als RAW am Laufwerk und nun habe ich es in Schwarz/Weiß umgesetzt. Die liebe Krissi bekommt durch dieses Bild ganz eine andere Anmutung und ich bin froh, dass ich mir Zeit gelassen habe.

Viel Spaß beim sich Zeit lassen!
Euer Gerhard

Krissi

Krissi

 

Die IKEA Perspektive

Ganz klar, die IKEA Perspektive gibt es als Begriff in der Fotografie noch nicht!

Ich glaube auch nicht, dass sich die IKEA Perspektive aufgrund meines Blog Eintrags als gängiger Begriff in der Fachliteratur durchsetzen wird.

Das Bild von meiner Verlobten ist mittels einer ungewöhnlichen Perspektive im IKEA Markt Köln Godorf entstanden. Der Titel für diesen Blog Eintrag lag also auf der Hand.

Beim gemütlichen Genuss einer Tasse Kaffee im dortigen Restaurant fiel mir die spannende Deckenkonstruktion auf und ich überlegte mir sogleich wie ich diese zur Verstärkung meines Motivs (meine hübsche Verlobten) nutzen konnte.

Ich nahm mein iPhone und kippte das Telefon circa 45 Grad nach Hinten, setzte meine Verlobte in die untere rechte Bildecke und drückte ab. Beim ersten Versuch lag der Fokus auf der Deckenkonstruktion und die Bildwirkung kam nicht wie gewünscht zum tragen.

Beim zweiten Versuch veränderte ich den Aufnahmewinkel, fokussierte auf meine Verlobte und drückte erneut ab.

Diese zweite Version gefiel mir und durch die gewählte Perspektive erzeugte ich eine interessante Linienführung die den Blick des Betrachters auf meine verlobte als Hauptmotiv lenken soll.

Diese im Bild genutzte Linienführung suggeriert dem Betrachter die Verwendung eines Weitwinkel Objektives und arbeitet die vorhandene räumliche Tiefe im Restaurant heraus.

Was ist mir aufgefallen:

  • Eine tolle Aufnahme erfordert kein teures Equipment, sondern die gerade im Moment verfügbare Kamera ist die beste Kamera.

  • Die Technik ist immer nur ein Werkzeug um die Bildidee umzusetzen, nicht jedoch diese zu entwickeln

Ich glaub ich muss jetzt öfter Deckenkonstruktionen genauer betrachten.

Stay tuned!

Euer Gerhard

Meine hübsche Verlobte

Meine hübsche Verlobte

Buch Rezension: Gesichter fotografieren

Jeder der sich näher mit der Peoplefotografie beschäftigt wird unweigerlich mit Büchern überschüttet bei denen der Buchinhalt primär auf den richtigen Umgang mit den Modells und der Lichtsetzung eingeht.

Meist wird in diesen Büchern nicht beantwortet, was die Qualität eines guten Portraits ausmacht und welche Einflüsse dabei betrachtet werden müssen.
Im mir vorliegenden Buch ‚Gesichter Fotografieren‘  von Cora und Georg Banek legen die Autoren deutlich mehr Wert auf  Mimik, Gestik Proportionen,Linienführung und den Blicks des Modells welche nachfolgend mit einer gut gewählten Komposition zu einer guten Bildaussage führen.

Die passenden Bilder zu den jeweiligen Kapitelüberschriften erleichtern es mir als Leser die vorgestellten gestalterischen Elemente zu verstehen und bei meinen eigenen Portraitshoots einzusetzen. Die Kapitel sind gut strukturiert und ermöglichen dem Leser auch direkt auf eine gegebene Fragestellung zu springen und leicht in das Buch einzusteigen.

Kapitelauszug:

  • Der Blick gegen den Bildrand
  • Geschlossene Augen
  • Mund schließen, Zähne zeigen
  • Mimik in Bewegung
  • Mit mentalen Bildern arbeiten
  • Über die Schulter
  • Kopfneigung
  • uvm

Ich empfehle dieses Buch jedem Fotografen der sich ernsthaft mit der Portraitfotografie auseinandersetzen und sicher und schnelll zu einem tollen Bild mit der entsprechenden Bildaussage kommen möchte.

Autoren: Cora und Georg Banek
Verlag: dpunkt.verlag
ISBN : 978-3-86490-076-1

So long, stay tuned!
Euer Gerhard

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