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Wendeltreppe

Die Wendeltreppe im goldenen Schnitt

Kennst Du die folgende Situation? Dir gefällt eine bestimmte Art von Motiv(en) und Du hast entweder nicht die Möglichkeit es zu fotografieren oder Du weißt auch nicht, wo Du solch ein Motiv bei Dir in der Umgebung finden kannst.

In meinem Fall handelt es sich dabei um eine Wendeltreppe, die dem Prinzip des goldenen Schnitts unterliegt. Wie Du vielleicht schon weißt, hatte ich bereits einmal einen Blogbeitrag über ein Wendeltreppe geschrieben, doch meinem Idealbild vom gewünschten Motiv bin ich bis gestern nicht annähernd näher gekommen.

Meine Frau und ich besuchten gestern das Weltkulturerbe Schloss Augustusburg in Brühl. Das Schloss Augustusburg bietet rund um das Hauptgebäude und im angrenzenden Park, der nach dem Vorbild von Schloss Versailles gestaltet wurde eine Vielfalt an tollen Motiven.

Das Fotografieren im Innenbereich des Schlosses ist für Besucher der Ausstellung strikt verboten.
Dieses Verbot gilt allerdings nicht für den Eintrittsbereich des Schlosses in welchem man den Eintritt für die Ausstellung bezahlt und diverse Souvenirs kaufen kann.

In diesem Eintrittsbereich ist ein Stiegenhaus, welches für Besucher durch ein einfaches farbiges Band gesperrt ist. Meine Neugier ermöglichte mir einen Blick nach ob an die Gebäudedecke des Schlosses. Da war er, der goldene Schnitt der lange gesuchten Wendeltreppe. Ich habe die Wendeltreppe gleich von mehreren Positionen und Perspektiven aus fotografiert. Ich wollte auf jeden Fall ein tolles Bild mit nach Haus nehmen und nur eines davon gefiel mir noch zu Hause vor dem PC.

Als Aufnahme- Herausforderung empfand ich die Bestimmung des richtigen Bildausschnitts und die richtige Belichtung. Das Motiv bestand mehrheitlich aus den Zonen 6-8 (nach Ansel Adams) und ich entschied mich dazu auf die weißen Wände zu belichten. Ich korrigierte die Belichtung um -1 EV und legte den linken Teil des Bildausschnitts an den Beginn des Stiegengeländers zudem achtete ich darauf, dass die linke Stiegenhauswand erst ab dem dritten Stock im Bild sichtbar ist.

Welches Motiv fehlt dir und warum hast Du es bis jetzt noch nicht fotografiert?

Ich bin sehr gespannt auf Deine Antwort und hoffe, dass Du Dein Wunschmotiv bald findest.

Stay tuned!
Gerhard

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Zitat der Woche (7) / John Sexton

„Bilder, welche Du gemacht hast haben Einfluss auf die, welche du machen wirst. So ist das Leben!“

John Sexton (Geboren 1953) ist ein US Amerikanischer Fotograf der sich auf Schwarz/Weiß Fotografie spezialisiert hat. Sexton arbeitete von 1979 bis 1984 für den berühmten Fotografen Ansel Adams. Zuerst arbeitete er für Adams als technisch-, fotografischer Assistent und später als technischer Berater.

John Sexton unterrichtet in zahlreichen fotografischen Workshops, Universitäten und Museen. Bekannt sind Sextons Bilder unter anderen auch durch seine zahlreichen Ausstellungen und Erwähnungen in Presseberichten internationaler Fotografie Magazine.


Ich habe dieses Zitat für den heutigen Blog Beitrag ausgewählt, weil mir dieses Zitat sehr gut gefällt. Ich bin der Überzeugung, dass jedes einzelne Bild zur fotografischen Entwicklung des fotografischen Auges und dessen Umsetzung in der Bildgestaltung beiträgt.


Homepage: John Sexton
Ansel Adams: gerhardposch.com – Zitat der Woche (5) 
Quelle: Wikipedia
Conversation with John Sexton

Zitat der Woche (5) / Ansel Adams

„Zwölf tolle Fotos in einem Jahr sind eine gute Ausbeute.“

Homepage: The Ansel Adams Gallery

Ansel Easton Adams (* 20. Februar 1902 in San Francisco, Kalifornien; † 22. April 1984 in Carmel-by-the-Sea, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Fotograf,
Autor und Lehrer der künstlerischen Fotografie. Er wurde vor allem bekannt durch seine eindrucksvollen Landschafts- und Naturfotografien aus den Nationalparks,
National Monuments und den Wilderness Areas im Westen der Vereinigten Staaten, für deren Erhalt er sich zeitlebens aktiv einsetzte.

Als Mitbegründer der Gruppe f/64 zählt er zu den Pionieren der straight photography und gilt als einer der bedeutendsten amerikanischen Fotografen.

Das RAW Format

Wer sich über einen längeren Zeitraum mit der Fotografie beschäftigt wird, sofern die eingesetzte Kamera die entsprechende Funktionalität unterstützt, am RAW Format nicht vorbei kommen.

Gegenüber dem JPEG Format bietet das RAW Format die folgenden Vorteile

  • In diesem Format speichert die Kamera die Messwerte des Sensors vollständig in einer Bilddatei
  • Hoher Belichtungsspielraum in der Entwicklung von +- 2 Blenden Werten
  • Nachträgliches Bearbeiten von Bildern ohne Qualitätsverlust, nicht einmal die Farbtemperatur (Weißabgleich) muss vor der Aufnahme festgelegt werden
  • Deutlich mehr Bildinformation und Details

Ich selbst arbeite nun schon seit ca. zweieinhalb Jahren mit dem RAW Format. Das Bearbeiten des RAW Format’s mit Bildbearbeitungsprogrammen hat mich schnell von der eigentlichen Bildaussage abgelenkt. Ich war der Überzeugung, dass ich die fehlende oder schlechte Bildaussage mit entsprechender Bildbearbeitung retten konnte.

Die Ergebnisse riefen beim Betrachter meiner Bilder vielfach Kritik hervor. So wirkten meine Bilder unnatürlich, unausgewogen und künstlich. Doch mit entsprechender Übung den zuvor bereits richtig gewählten Kameraeinstellungen und einem gut vorbereiteten Motiv lässt sich jeder Aufnahme das I-Tüpfelchen aufdrücken.

Die RAW Entwicklung ist in gewisser Weise mit der individuellen Entwicklungsarbeit in der Analog Fotografie Vergleichbar. So wurden bereits in der Analog Fotografie gezielt auf die Wirkung des Bildes Einfluss genommen in dem gewissen Bildanteile aufgehellt oder abgedunkelt oder genau so weichgezeichnet wurden. Als großer Meister des Aufhellens und Abdunkelns lässt sich sicherlich Ansel Adams bezeichnen. Er war auch der Erfinder des Zonensystems die als eine sehr nützliche Grundlage der Belichtungssteuerung gilt und sich gut für die RAW Fotografie übernehmen lässt.

Draus lässt sich aus meiner Sicht ableiten, dass die RAW Bearbeitung die Bildaussage unterstreicht, diese aber nicht kreiert. Ich will das an einem Beispiel veranschaulichen.

Das erste Bild ist das Bild im RAW Format, wie es unbearbeitet aus der Kamera kommt.

Bild ohne RAW Bearbeitung

Das zweite Bild ist die Version die ich via meines RAW Editors bearbeitet habe.

Bild mit RAW Bearbeitung

Das erste unbearbeitete Bild wirkt lasch, ungesättigt, kontrastarm und langweilig, wo hingegen das zweite Bild knackig, farbenprächtig und dynamisch wirkt.

Durch das RAW Format war es mir möglich den überbelichteten Himmel abzudunkeln und den zu dunklen und Detailarmen See aufzuhellen. Zudem erhöhte ich die Sättigung und modifizierte ich die Farbtöne und passte die Bildschärfe an.

Bei einem JPEG Bild wäre dies nur mit deutlichen Qualitätsverlust möglich gewesen. Der Betrachter der JPEG Version hätte die Bearbeitung als störend und unnatürlich empfunden und sich nicht länger mit dem Bild beschäftigt.

Ein RAW Editor verursacht meist keine gesonderten Kosten, sondern ist wie im Fall von Canon, NIkon und anderen Kameraherstellen bereits als mitgelieferten Kamerasoftware enthalten.

Es lohnt sich also, über den Einsatz der RAW Konverters nachzudenken.

Stay tuned!
Euer Gerhard

Quelle(n):
Christian Westphalen: Die große Fotoschule – Digitale Fotopraxis, Seite 274,588

RAW Software:
Canon – Digital Photo Professional
Nikon Capture NX-D

Ein – gutes – Schwarz/Weiß Foto?

Die Frage was ein gutes Schwarz/Weiß Foto ausmacht beschäftigt mich schon seit längerem. Schwarz/Weiß ist eine Ausdrucksform der Fotografie die sich immer noch großer Beliebtheit erfreut und genügend Potential hat um ausgebaut zu werden. Egal ob Analog oder Digital, jeder ambitionierte Fotograf wird an der beeindruckenden Ausdrucksform der Schwarz/Weiß Fotografie nicht vorbei kommen.

Wer kennt nicht die wunderbaren Landschaftsaufnahmen aus dem Yosemite National Park eines Ansel Adams, die berühmten Straßenfotografien eines Henri Cartier-Bresson oder die beeindruckenden Portraits eines Yousuf Karsh?

Doch was macht den Glanz, die Anmut dieser Bilder aus? Liegt es rein an der entsprechenden Schwarz/Weiß Ausarbeitung in Verbindung mit der Dodge and Burn Technik in Photoshop oder geröhrt einfach mehr dazu?

Für mich erfordert Schwarz/Weiß Fotografie immer eine gehörige Portion Abstraktionsfähigkeit, ein ausgewogenes Kontrastverhältniss sowie ein Auge für das Erkennen von Licht- und Schattenspiel.

Doch diese Elemente reichen für ein gutes Schwarz/Weiß Bild mit einer gehörigen Portion Spannung nicht aus, vielmehr unterstreichen diese die Bildaussage eines Motivs. Wie immer in der Fotografie ist unser Bildverständnis durch die jahrhundertelange Entwicklung der Kunstgeschichte beeinflusst und erfordert daher ein gutes Geschick für die richtige Mixtur von Motiv, Bildsprache und Bildgestaltung.

Im Umkehrschluss bedeutet dies für mich, dass nicht die Schwarz/Weiß Entwicklung als solches ein Bild zu einem guten Foto macht, sondern, daß zuerst die zentralen Elemente der Bild- Gestaltung/Sprache stimmig sein müssen. Treffen diese Elemente stimmig zusammen unterstreicht Schwarz/Weiß die Wirkung und Anmut des gewählten Motives.

Schwarz/Weiß lenkt unser Auge nicht durch bunte Farben auf die unwesentliche Elemente im Bild ab, sondern fordert den Betrachter auf sich auf die Bildaussage des vorliegenden Fotos zu konzentrieren.

Fazit:
Wenn wir die Botschaft eines Bildes nicht verstehen, wird auch die Schwarz/Weiß Ausarbeitung nicht mehr zu einem guten Foto verhelfen.

Stay tuned
Euer Gerhard

Buchempfehlungen:

400 Photographs von Ansel Adams erschienen im Verlag Little, Brown and Company

Karsh Potraits von Yousuf Karsh erschienen im Verlag von University of Toronto Press

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