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Reisebericht KOS – Teil 3

Sanfter warmer Wind wehte uns heute über den ganzen Tag entgegen und wir genossen die angenehmen Temperaturen. Gleich am Morgen begaben wir uns zu den zwischen den Gebäudegruppen innen liegenden Pools und schwammen unsere ersten Längen. Die innen liegenden Pools haben den großen Vorteil, dass sie nicht so von den Urlaubsgästen überlaufen sind und eine gute Schwimmdistanz in der Länge aufweisen. Meistens sind genügend Liegen frei, wir suchten uns wie immer die ruhigeren Plätze aus, da wir die Dauerbeobachtung anderer Gäste möglichst vermeiden wollen.

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Zu Mittag nutzen wir die Gelegenheit und erkundigten uns über die öffentlichen Verkehrsmittel in der Umgebung. Wir haben Tickets für Fahrten nach Tigaki und nach Kos Stadt gekauft und wollen diese am Freitag besuchen. In der direkten Umgebung des Hotel Astir Odysseus gibt es je in Fahrtrichtung KOS und Tigaki eine Bushaltestelle die fußläufig innerhalb ein paar Minuten erreichbar ist.

Zu dieser Uhrzeit kann man tolle Schattenspiele in der Hotelanlage beobachten, diese wollte ich für Euch einfangen. Mir war es dabei wichtig, dass sowohl die Schatten als auch die Lichter möglichst korrekt belichtet sind. Dies stellte mich mit meiner kleinen Kompaktkamera vor eine spannende Herausforderung. Ich musste die Bild-wichtige Aussage herausarbeiten und gleichzeitig entscheiden, welche Bestandteile des Bildes wegfallen, oder weniger deutlich betont werden sollten. Ich hielt mich an den alten Lehrsatz, belichtete auf die Lichter und fotografierte die verschiedenen Motive.

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(c) gerhardposch.com

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(c) gerhardposch.com

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(c) gerhardposch.com

 

Am Nachmittag verbrachten wir noch einige Zeit am Meer und ich erkundete die betonierten Kriegsrelikte, vermutlich aus dem zweiten Weltkrieg, die hier am Strand allgegenwärtig sind. Im inneren dieser teilweise zerstörten Schießscharten konnte ich nach meinem Dafürhalten verrostete Lafetten für Maschinengewehre identifizieren, eine genauere Geschichte zu diesen Bunkeranlagen konnte ich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht in Erfahrung bringen. Es ist fast schon gespenstisch wie Nah Vergnügen und Leid beieinanderliegen.IMG_4245.JPG

Leider hatte ich kein Ministativ in meinen Koffer eingepackt, dadurch konnte ich bis jetzt noch keine Abendaufnahmen von den eindrucksvoll beleuchteten Hotelanlagen für Euch aufnehmen.

Morgen Abend geht es nach Tigaki, in diesem Blog lest Ihr dann mehr dazu.

Stay tuned
Euer Gerhard

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Erfahrungsbericht: People Fotografie auf Deutschland Tour

Bilder von meiner beruflich bedingten Tour durch Deutschland darf ich Euch aus Urheber- und Datenschutzrechtlichen Gründen leider keine zeigen. Über die fotografischen Erfahrungen, die ich während der Tour gesammelt habe, möchte ich Euch dennoch gerne berichten. Alljährlich sind wir aufgefordert für unsere regionalen Kollegen, über die bevorstehende Neuerungen und Änderungen im Geschäft (Produkte, Prozesse und IT) Vorträge zu halten.

In den letzten Jahren gab es nur vereinzelt Kolleginnen und Kollegen die Schnappschüsse über Vortragende und Publikum ins firmeninterne Intranet eingestellt und veröffentlicht hatten, ein fotografischer Anspruch war weder gefordert, noch konnte diesem nachgekommen werden.

Dieses Jahr hatten wir es uns zum Ziel gesetzt, nebst der gehaltenen inhaltlichen Präsentation, an jeden Tag ein kurzes Resümee über den Ablauf des Tages mit den Kolleginnen und Kollegen im Intranet zu veröffentlichen. Ziel war es, dass auch Mitarbeiter auf diese Beiträge zugreifen konnten, die nicht an der Veranstaltung teilnahmen, oder einfach noch einmal den Tag Revue passieren lassen wollten.

Im Intranet ist es auch möglich Fotos zu publizieren und so kam ich auf die Idee, diese Tour fotografisch zu dokumentieren. Gleich zur ersten Station der Tour nahm ich meine Kamera mit und musste mich schnell mit diversen Herausforderungen solcher Aufnahmen befassen.

Zu diesen Herausforderungen gehörten:

  • Der Wechsel von Kunst- und Tageslicht während des Tagesverlaufs
  • Die Helligkeit des Tageslichts durch die strahlende Sonne oder dem wolkenverhangenen Himmel
  • Kollegen die während des Vortrags stark gestikulierten und viel Platz im Raum durch ständige Bewegung vor dem Publikum einnahmen
  • Unterschiedliche Kleidung der Vortragenden, von einfarbig bis bunt, von hell bis dunkel
  • Vortragende geblendet durch das Beamer Licht, welches die Präsentationen der Vortragenden an die Wand projizierte
  • Vortagende neben dem Beamer Licht, welches die Vortragenden komplett in den Schatten eintauchte
  • Verschiedene Beschaffenheit der Räume

Es gelangen mir einige Aufnahmen, aber zu wenige gute Aufnahmen. Den Aufnahmen fehlte zum Teil die richtige Belichtung, oder auch die Schärfe der Motive saß am falschen Ort. Gleichzeitig hatte ich es mit einem knack roten Teppich zu tun, der den Weißabgleich der Kamera irritierte und meine Bilder unnatürlich wirken ließ. Die geringe Bildausbeute forderten mich dazu auf mich stärker mit Basisfragen der Fotografie zu beschäftigen.

  • Was sollen die Bilder erzählen?
  • Was sind die bildwichtigen Elemente?

 

Was sollen die Bilder erzählen?

Die Bilder sollten den aktiven Dialog zwischen den Vortragenden und dem Publikum aufzeigen und gleichzeitig einen Bezug zum besprochenem Thema herstellen.

Was sind die Bildwichtigen Elemente?

Die bildwichtigen Elemente leiten sich aus der Erzählung ab und aus diesem Grund entschied ich mich sowohl die Belichtung als auch den Fokus Vortragenden, bzw. auf das Publikum auszurichten.

Wie war mein Lösungsweg?

Zuerst konzentrierte ich mich auf die korrekte Belichtung der Vortragenden. Ich entschied ich mich für die mittelbetonte Belichtungsmessung. Ich wende diese Belichtung in dem Moment an, als der Vortragende an der Grenze zwischen dem hell projizierten Vortragsbild und dem Schatten der dunklen Räumlichkeit stand. Diesen Belichtungswert übertrug ich in den manuellen Modus (M) der Kamera. Da ich den Vortrag nicht durch ständiges blitzen stören wollte, die Bewegung der Vortragenden weder verwischt noch verwackelt sein sollten wählte ich eine hohe ISO Zahl (1250) und eine Verschlusszeit von einer neunzigstel Sekunde. Ich nahm einige Probeaufnahmen auf und die Ergebnisse waren deutlich besser. Damit verbunden musste mich nicht mehr primär auf die korrekte Belichtung konzentrieren.

Als zweites entschied ich mich die fokussier Methode der Kamera auf AF Verfolgung (AL Servo, bzw. AF-C) zu stellen und wählte das zentrale Messfeld. Damit konnte ich die Schärfe der gestikulierenden und sich bewegenden Vortragenden konstant halten.

Den veränderten Lichtbedingungen während des Tages begegnete ich durch Erhöhung der Verschlusszeit. Damit ich eine gut ausbalancierte Tiefenschärfe erreichte, verwendete ich zudem während der gesamten Veranstaltung die Arbeitsblende f/5.6.

Die technischen Belange der Aufnahmen hatte ich im Griff, jetzt konnte ich mich voll und ganz aufs dokumentieren und erzählen der eigentlichen Geschichte konzentrieren.

Das große Learning war, dass nicht jedes Bildgestaltungsmittel zu jedem Vortragenden passte und mir sehr bald bewusst wurde, dass ich einerseits meine Aufnahme Position (Perspektive) als auch den Bildausschnitt bzw. die Brennweite anders wählen musste.

Während die einen Vortragenden eine starke Bildwirkung durch den fotografierten Dialog mit Publikum hervor riefen, waren es bei den anderen Vortragenden die Gesten und Gesichtsausdrücke die für sich alleine genug Inhalt für ein gutes Bild boten.

Nicht zu unterschätzen waren auch die  Linienführung im Raum die ich im Griff haben musste. Für die Bildwirkung war es total wichtig, die Linien im Raum zu kennen und bewusst einzusetzen. Einige der Räume konnten durch Schiebetüren aufgeteilt werden, die dafür am Boden vorgesehenen – störenden – Schienen musste ich bei Sortierung der Linien im Griff haben.  Was dabei gar nicht funktionierte, war das Stilmittel der leicht schräg gestellten Motive, da ich sehr schnell mit stürzenden Linien im Bild konfrontiert wurde. Die schräge Darstellung der Vortragenden ließ sich nicht mit den dadurch nach unten aus dem Bild laufenden Texte auf den Präsentationen kombinieren.

In insgesamt neun Terminen konnte ich enorm viel Erfahrung sammeln, neue Bildideen und Gestaltungsideen umzusetzen, sowie meine Kamera deutlich besser kennen lernen. Es stellte sich wiederum heraus, dass es das Beste ist, die Kamera immer mit dabei zu haben, solch eine Gelegenheit erhält man schließlich nicht jeden Tag.

Beim nächsten Blogeintrag gibt es dann auch wieder Bilder, versprochen!

Stay tuned
Euer Gerhard

 

Das Bonner Office Port an der Friedrich-Ebert-Allee

Schon seit einigen Wochen hatte ich mir überlegt, einen Bürokomplex an der Bonner Friedrich-Ebert-Allee zu fotografieren. Gestern hab ich mich aufgemacht und das Motiv fotografiert.

Nachdem ich das Foto auf meinem Facebook Profil veröffentlicht hatte, kamen die ersten Fragen wie dieses Bild entstanden sei. Die einen sprachen von HDR, die anderen von Retouche und so stelle ich hier das Rezept für dieses Foto online.

Es war ungefähr 16:00 Uhr, die direkte Mittagssonne war vorüber und somit war die ideale Fotozeit gekommen. Ich stellte das Stativ in der Mitte der im Vordergrund befindlichen Brücke auf und maß mit dem in der Kamera integrierten Belichtungsmesser den blauen Himmel ab.

Ich hielt mich an den Fotografen Tipp:

‚Belichte immer auf die Lichter und nicht auf die Schatten‘

Bei dieser Messung erhielt ich bei Blende 11 einen Messwert von 1/180s Sekunde. Ich wählte den ‚Manuellen‘ Modus der Kamera mit diesen Wert, änderte den Bildausschnitt, fokussierte auf den Bild wichtigen Teil. Ich stellte den Auslöse Timer der Kamera auf zehn Sekunden um kein verwackeltes Bild zu erhalten.

Zur Nachbearbeitung:

  • Entwicklung der RAW Datei (Roh Version ) in Adobe Photoshop

    • Sättigung erhöht

    • Mittleren Kontrast gewählt (S-Kurve)

    • Schatten auf der Brücke via Verlauf reduziert

    • Schärfe auf 80 angehoben

  • Feinbearbeitung in Photoshop

    • Hochpassfilter angewandt

    • Schrift mit meinem Namen integriert

Die Photoshop Bearbeitung hat maximal 5 Prozent des Bildes ausgemacht. Vielmehr war der Umgang mit dem Licht, der Einsatz des Stativs und eine verwacklungsfreie Aufnahme wichtig.

Also, alles keine Hexerei, sondern ein wenig Erfahrung und präzises Arbeiten.

Stay tuned!

Euer Gerhard

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Telekom Office Port